Feierabend Oase

Meine kleine Oase liegt nur ein paar Meter entfernt von einer vollkommen verstopften Feierabend-Blechdosen-Rollbahn. Durch das viele Grün aber nicht einzusehen, hab ich hier die Muße mit meiner MSX ungestört zu Üben.

Vom Kanaldeckel aus, starte ich zwischen den zwei weißen Punkten über die 15 cm Stufe, in den gegenüber liegenden Hang. Nach einer Schräge mit 80 cm Höhe, mache ich oben im kurzgewachsenen Grün eine Kehre und fahre dann die gleiche Spur den Hang wieder runter. Unten auf dem Teer zwischen Rucksack und Kanaldeckel durch, eine Wende und die gleiche Prozedur beginnt von vorne. Jede Runde fährt sich anders. Wird der Ablauf zwischen Maschine, Untergrund und eigener Körperbewegung zu einer gut fließenden Gesamtbewegung, macht das Ganze einen riesen Spaß. Merke heute auch, dass die 15 cm Stufe gar kein großes Hindernis mehr ist. Läuft einfach.

Punktlandung

Für eine Stunde will ich raus zum Üben. Enge Wendung jetzt mit Begrenzung ist neu für mich. Heute lege ich weiße Plastikdeckel im Kreis aus. Etwa mit 2m Radius. Kommt erst mal nicht so genau drauf an. Den weißen Gliedermaßstab (2m) nehme ich wieder weg und fahre in die gepunktete Fläche. Will schauen, ob ich innerhalb der 4m wenden kann. Die Füße bleiben dabei oben.

Die geteerte Fläche hat eine leichte Neigung. Fahre ich den Kreis bergab an und dann im zweiten Halbbogen bergauf, geht es einwandfrei (blaue Linie). Knifflig wird es, wenn ich von der anderen Seite einfahre und in der zweiten Hälfte die Bremse brauche um die Kurve zu kriegen. Das geht noch besser, da bleibe ich dran.

Liegender Einzylinder

Eigentlich ist heute die 300 km Hin- und Rücktour an den Edersee geplant. Das MSX-Forumstreffen ruft. Wegen der Ansage von Gewittern sage ich ab. Am Morgen zur geplanten Abfahrtszeit entlädt sich der Himmel mit Blitz, Donner und reichlich Wasser.

Per Regenradar kann ich aber sehen was tagsüber an Gewitter kommt. So nutze ich die schwüle Mittagszeit um zwei Orte weiter, noch zum HOREX-Treffen zu fahren.

Ein 250er Einzylinder leicht geneigt liegend, war der letzte Prototyp von HOREX in den 1950er Jahren. Das Besondere: Der Zylinder und Zylinderkopf waren nicht gegossen sondern maschinell gefertigt. Die Kurbelwelle war in einer Konstruktion aus Stahlplatten untergebracht. Das Rahmenrohr war zugleich Öltank für die Trockensumpfschmierung.

Ein mir unbekannter HONDA-Nachbau stand auch noch zwischen den Oldtimern.

Mit einer sagenhaften Bodenfreiheit, die ich gerne an meiner MSX hätte.

Hier ein echte HONDA, eine Dax, mit dem nach unten klappbaren Lenkerteilen. Die rote Farbe der Nabe dürfte nicht vom Hersteller stammen.

Regina, Imperator, Resident und Rebell sind Modelle von HOREX, die hier auf dem Platz zu finden sind.

Was besonders Schönes zum Anschauen und wieder mit einem liegenden Einzylinder kam auch noch. Eine 125er von Snake Motors. Zwar kein HONDA-Motor aber Bauart ähnlich.

Es dürfte sich hier um einen Bobber handeln, nur das Nötigste, ohne Schutzblech vorne und mit Schwingsattel.

So hab ich zwar das MSX-Treffen verpasst, aber doch noch ein paar schöne liegende Einzylinder als Ausgleich gesehen und erlebt.

Erleichtern

Eine geteerte Fläche endet mit einer ca. 15 cm hohen ungleichmäßigen Kante zum übrigen Gelände. Eine solche Kante stumpf, also rechtwinklig anfahren ist relativ einfach. Bei ganz langsamer Geschwindigkeit packt das die Federung.

Meine Übung heute: Ich will die Kante parallel anfahren und ausprobieren ob ich mit Erleichtern des Vorderrades in einem nachvollziehbaren Ablauf auf die geteerte Fläche komme. Dabei interessiert mich erst mal der grobe Ablauf der Aktion.

Damit das Vorderrad erleichtert wird, gehe ich mit meinem ganzen Körpergewicht schlagartig in die Federung. Durch das folgende Ausfedern mit gleichzeitigem Gasstoß wird das Vorderrad leicht.

Läuft es richtig, kommt das Vorderrad fast zielgenau nach oben.

Idealerweise läuft dann das Hinterrad hinterher. Soweit ok. Die Feinheiten im Ablauf und im Verständnis und was wie verbessert werden kann, geht halt nur durch Wiederholung. Das war heute nur eine Stunde zum Üben und hat sich gelohnt.

Auf Pirsch

Am Wochenende ist die Integra dran. Die 24 000 km peile ich zur Winterpause an, dann wäre die nächste Inspektion fällig. Mach ich selber und hab dann Zeit dazu. Bis nach Rothenburg ob der Tauber geht es diesmal, eine 400 km Tour.

Hab mir heute eine kleine Feierabendtour in den Taunus vorgenommen. Ich will mal schauen ob ich zum besseren geschickten Handling mit der Kleinen noch was Neues und Interessantes finde.

Holla, entdecke ich doch diese schöne geschotterte Fläche nahe einem Schotterwerk. Da frei zugänglich, will ich hier demnächst ein paar Übungen mit dem kleinen Eintopf machen. Ob da enge Kehren drauf gehen?

Der nur leicht schräge Hang und der kleine Schotterhaufen davor, reizen irgendwie. Mal schauen, was sich damit anfangen lässt.

Jetzt geht es aber erst mal auf der Straße weiter. Oberhalb von Hunoldstal gibt es diesen schönen Blick zum Feldberg, also einmal anhalten und Stativ und Kamera auspacken.

Und hoch nach Treisberg. Schöner Blick ins kurvenreiche Weiltal mit Burgruine Altweilnau. Leider gibt es hier oben das erstklassige Cafe Sachs nicht mehr. Altersbedingte Aufgabe. So geht’s wieder runter vom Berg, ein kurzes Stück im Weiltal, dann rüber nach Neu Anspach. Schnelle Landstraße mit mächtiger Steigung, klar hier komm ich nur Mopedmässig schnell hoch. Was solls, die nächste zügige Abfahrt kommt bestimmt und: Lebbe geht weiter.

Kantiger Bordstein

Mal wenig Zeit, mal Regenwolken, so gilt es eine nah liegende Übung zu finden.

Mal schauen wie es klappt möglichst dicht an der Bordsteinkante entlang zu fahren. Mit möglichst geringer Geschwindigkeit und dabei doch auf Linie zu bleiben.

Klappt mal gut, mal weniger. Fahre ich mit eingerückter Kupplung, ist die Minimalgeschwindigkeit fast schon zu schnell. Spiele ich mit der Kupplung, wird die Vorwärtsbewegung nicht mehr so glatt. Sieht so einfach aus und ist doch eine prima Übung.

Leider lässt sich bei der MSX das Vorderrad nicht lupfen um auf den Bordstein hoch zu kommen. Da reicht der Pep des 125er nicht aus und die Fußrastenlage ist zusätzlich ungünstig. Zur Einfahrt in diese Übung dient ein niedriger Bereich des Bordsteins, die weiche Federung der Gabel passt da ganz gut.

Hanglage

Vorgestern neu angelegt, meine Auffahrt mit 1,2m Höhe. Beim ersten Versuch klemmt es gleich.

Ich komme von rechts und gerate in die schon ausgefahren Vertiefung. Da ist einfach kein Grip mehr auf dem losen Boden. Motor neu starten und ich komme noch nach oben raus.

So fahre ich die nächsten Versuche alle von der anderen Seite. Viel Anlauf hab ich nicht.

So komme ich auf die frische, allerdings nicht sehr tiefe Grasnarbe.

Ein bisschen Herausforderung braucht’s einfach. Möglichst ohne Risiko. An der Kiste was verbiegen will ich keinesfalls.

Mehrere Versuche gelingen. Der Untergrund hier ist aber grenzwertig. Er verändert sich mit jeder erfolgten Auffahrt, was für ein Üben nicht so optimal ist. Zumindest solange er trocken ist. Mal schauen wie es nach dem nächsten Regen geht.

Echt prickelnd meine heutige Übungsstunde mit der kleinen Grom. Richtig schön handlich. Genau richtig für solchen Spaß im Gelände. Da geht was.

Hoch hinaus

Gestern noch auf der Landstraße unterwegs, ist heute wieder die Hanglage dran.

Eine neue Auffahrt will ich ausprobieren. Mit der Gartenschere schaffe ich erst etwas Freischnitt.

Damit ich weiß wie hoch die Stelle ist, habe ich meinen Zollstock mitgebracht. Etwa 1,2 m sind hier erreicht.

Die geteerte Fläche vor dem Hang ist schon mal ganz gut, aber nur 2 m breit. Ich muss also in einer Kurve in den Hang einfahren und schauen dass ich bereits genug Schwung hab wenn´s hoch geht, sonst wird’s nix.

Die ersten Auffahrten klappen ganz gut, erst nach mehreren Versuchen entsteht eine Rinne und der trockene Untergrund wird weggebaggert, was aber zugleich Schwung weg nimmt. So lerne ich dazu. Da ich am Abend unterwegs bin wegen angenehmerer Temperatur, ist die Beleuchtung noch ausreichend, aber die Belichtungszeit wird länger und eine Unschärfe entsteht beim Fotografieren der Bewegung.

Unter Dampf

Vor dem Schneidbrenner gerettet, wieder aufgearbeitet und seit 2 Jahren wieder in Betrieb. Die Malletlokomotive 11sm der Brohltalbahn, erbaut 1906 von Humboldt in Köln-Kalk.

Die will ich heute Live sehen und erleben. Ich starte früh am Morgen um 6:05 Uhr und bin bereits um 8:40 Uhr in Brohl. Brohl liegt am Rhein zwischen Koblenz und Bonn. Also früh genug um den Rollout aus dem Schuppen zu erleben. Da noch Zeit bis zur Abfahrt des ersten Zugs ist, fahre ich ein Stück im wildromantischen Tal an der Strecke der Brohltalbahn bergan und Frühstücke bei einem Bäcker.

Kurz vor dem Haltepunkt Schweppenburg kommt dann der sehr gut gefüllte Zug, etwas verspätet. Am späten Vormittag verabschiede ich mich vom Brohltal und fahre wieder südwärts immer der B 9 folgend, über Koblenz ins schöne Rheintal.

In Spay gegenüber der Marksburg muss ich unbedingt einen Fotohalt einlegen. Auf der B 9 geht es dann schön gemütlich zwischen Wohnmobilen und Cabrios weiter.

Auch die Pfalz bei Kaub mitten im Rhein als alte Schiffszollstation, lädt zum Halten und Fotografieren ein. Heute klappt es mit den Fähren nicht gut, an mehreren Übersetzmöglichkeiten staut es. So fahre ich über Ingelheim und dann auch noch ein bisschen umwegig über Mainz und Wiesbaden wieder in bekannte Gegenden. So gibt es heute eine große Runde mit 374,1 km. Erstaunlich wie gut und stressfrei ich mit der kleinen MSX über Land komme.