Vier Jahreszeiten

Heute, genau vor einem Jahr habe ich meine kleine HONDA zugelassen. Ein richtiges kleines Motorrad ist die MSX. Alles dran was auch die Großen haben. Wenn ich fahre, habe ich subjektiv nicht den Eindruck auf so einer kleinen Maschine mit Rädern in Rollergröße zu sitzen. Jedenfalls fühl ich mich sauwohl auf der kleinen Kiste.

Die MSX kann nichts perfekt. Schnell rennen oder im flüssigen Überlandverkehr mithalten, liegt ihr nicht so. Stell ich mich aber auf die real erreichbare Geschwindigkeit ein und plane weitere Touren über passende Strecken, sind auch Touren über 400 km am Tag, oder mehr, stressfrei möglich. Erstaunlich, dabei fühl ich mich immer sehr gut aufgehoben auf der kleinen Maschine.

Das eigentliche Bonbon für mich sind die Fahr- und Handlingmöglichkeiten auf unbefestigtem und unebenem Untergrund. Auch hier kann die MSX nix perfekt. Ganz leichte Trialübungen, also Fahrsituationen zum Üben der Geschicklichkeit sind sehr gut machbar und reichen „für den Hausgebrauch“ vollkommen aus. Für mich ein ganz, ganz dicker Pluspunkt.

In der Szene etwas unüblich, mein Maschinchen ist fast so geblieben wie beim Händler abgeholt. Ein paar praktische Dinge wurden verbessert: Die Spiegel wurden getauscht und stammen jetzt von einer CB 1000, ein spielfreies Rose-Joint Schaltungsgestänge wurde nachgerüstet, der Schalthebel wurde in seiner seitlichen Ausrichtung etwas verändert, ein Teflon-Kettenschutz wurde im letzten Winter in Eigenarbeit angefertigt und eingebaut, ein verbesserter Kettenspanner von einem Kleinserienhersteller an der Hinterachse montiert, das Schutzblech vorne wurde mit einem handelsüblichen Zurüstteil verlängert und die Tankverkleidung bekam in der Position der Knie eine Schutzfolie. Ebenfalls in der letzten Winterpause wurden alle schwarzen Original-Auspuffteile für einen dauerhaften Rostschutz in einem Fachbetrieb, Alu-Flammgespritzt.

HONDA hat nach meiner Beurteilung da ein feines Motorrädchen auf die Räder gestellt, mit tollen Allround-Eigenschaften. Gefällt mir nach wie vor auch optisch recht gut. Das kernige Ansauggeräusch und der Klang am großen Endtopf mit Nachpötteln bei Gaswegnahme, sind dezent und für mein Gehör ganz prima. In den letzten 12 Monaten kamen so 4758 km zusammen. Und die waren für mich immer Zweiradfahren mit Freude.

Frankenstein

Für ein Modellprojekt brauche ich noch ein paar Maße und Fotos von einer Lok, die im Eisenbahnmuseum in Darmstadt-Kranichstein steht. Ständig gibt es Regen. Aber wenn der Wetterbericht heute stimmt, gibt es eine Lücke vom Morgen bis zum Nachmittag mit trockenem und vielleicht auch sonnigem Wetter. So starte ich mit der MSX und brauche fast genau eine Stunde nach Darmstadt. Klappt alles bestens im Museum, aber etwas Kurvenschwingen wär auch noch ganz schön.

Etwas südlich von Darmstadt beginnt der Odenwald, eine tolle Gegend zum Zweiradfahren. Auf Burg Frankenstein war ich noch nicht, liegt etwas abseits, und genau da will ich erst mal hin. Passend zum Ort, feiert hier eine Gruppe Erwachsener mit Halloween-Shirts. Gruselig oder nicht, ich such noch was Schöneres.

Dann geht es weiter und es folgt Kurve auf Kurve. Fantastisch. Unterwegs schaue ich immer wieder, dass es auch mit dem Fotografieren passt.

Hier an dieser Stelle, kommen zig Motorradfahrer hoch und ich werde auch gegrüßt. Der Odenwald ist ein Top-Gebiet um die MSX in Schräglage zu bringen.

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Von Frankfurt bis Darmstadt kenne ich die Strecke gut und auch retour über Dieburg hab ich eine passable Route gefunden, die zur Leistung der MSX ganz gut passt. Das sind eigentlich fast reine Flachlandstrecken. Ab Darmstadt-Eberstadt bis Dieburg, fahre ich heute eine ungekannte Route. Insgesamt wird meine Tagestour damit 149,4 Km lang.

Immer wieder schön anzuschauen, der kleine und vielseitig einsetzbare Eintopf von HONDA.

Bei diesem Fotohalt erinnert mich die südliche Wolkenbildung daran, dass der Wetterbericht auch Schauer und kurze Gewitter für den Nachmittag gemeldet hat. So nehme ich meine Tour wieder auf und bekomme kurz vor der heimischen Garage die ersten Regentropfen aufs Visier. Glück gehabt.

Abgerundet

Diesmal wird genau Maß genommen. Der mit weißen Deckeln ausgelegte Kreis hat innen genau einen Durchmesser von 4 m.

Die gleiche Übung wie vor ein paar Tagen. Seitlich in den Kreis einfahren und eine Runde innerhalb der weißen Punkte zirkeln und tangential wieder raus. Mit etwas Übung klappt es in beide Fahrtrichtungen, also links und rechts rum. Klar, die Füße bleiben auf den Rasten.

Das funktioniert und läuft mit der geringst möglichen Motordrehzahl. Die Fotos sind aus mehreren Kreisfahrten zusammen gesetzt, und geben so eine komplette Runde wieder.

Zum Abschluss noch mehrere Auf- und Abfahrten. Der Boden ist fest und somit eigentlich eine sichere Sache. Und doch sind alle Auffahrten unterschiedlich, mit verschiedenen Herausforderungen und immer eine Übung.

Frisch geschottert

Heute schaue ich mir den letztens entdeckten steinigen Untergrund mal genauer an.

Schon irre, was ich den kleinen Rädchen so zumute. Will halt mal probieren was geht.

Ich merke gleich die losen Steine brauchen ne extra Portion Kraft. Zu zögerlich darf ich da nicht drauf fahren, sonst komme ich nicht durch. Da der Schotter nur lose aufgeschüttet ist, verändert sich auch jedes Mal beim Drüberfahren die Spur.

Eine echte Nuss ist aber der Hang mit den aufgeschütteten Steinen. Auch hier braucht’s ein bisschen mehr Gas um das Hinterrad am Zug zu halten. Geht, aber der Untergrund ist so „tief“, will sagen so lose, dass ich zu schnell aus dem Schwung komme. Der Motor zieht durch, aber die Umdrehungen des Hinterrades, können nicht komplett als Vortrieb auf den Boden umgesetzt werden. Die Geschwindigkeit fällt nach oben so ab, dass ich Fußeln muss und dann ist die Belastung auf dem Hinterrad und damit der Vortrieb erst recht weg. Da ich von links in den Hang einfahre, gelingt mir nur einmal die komplette Durchfahrt bis oben hin. Vielleicht könnte ich durch eine Gewichtsverlagerung mehr nach hinten die Übung noch verbessern. Mal schauen, vielleicht beim nächsten Mal.

Hinzu ging es über die schnelle Landstraße. Und hey zurück, mit Viertakt-Wandern ca. 5km durch den Wald. Bei um die 40 km/h läuft es da einfach wunderbar entspannend.