Gut geklebt

Jetzt wo ich mir das Moped bei den Wartungsarbeiten von allen Seiten genauer anschaue, fällt mir auch die Folie auf den Fußrastenhalterungen auf. Diese Teile aus Alu haben in der warmen Jahreszeit unschön auf die Jeans und die Fahrschuhe abgefärbt.  

Was tun? Ich dachte, fängst mit dem einfachsten an. Da ich noch was von der kräftigen selbstklebenden Tankschutzfolie (Louis 10026131) vorrätig hatte, schnitt ich die zu und klebte die mit Erwärmung durch einen Föhn beidseitig auf die Halter. Einmal flächig (blaue Pfeile) und als Streifen auf die Stirnfläche (rote Pfeile). Ich dachte das wäre nur ein Versuch, aber jetzt nach einer Saison sind die immer noch fest, haben sich zwar an einer unebenen Stelle etwas gelöst, das stört aber weder im Gesamtbild noch in der Funktion.

Genußputz

Komisch putzen kann Spaß machen. Mir geht es jedenfalls so, wenn ich im Winter die MSX auf die neue Saison vorbereite.   

Übers Jahr flieg ich mit der Kleinen über die Piste und such ferne Ziele für einen Tag. Im Winter komm ich der Technik richtig nah. Seh mir die Bauteile und Formen näher an und „begreife“ was an dem kleinen Schmuckstück so besonders ist.    

Über hood.de habe ich mir ein 35er Kettenrad für hinten besorgt. Serienmäßig sind es 34 Zähne. Vorne bleiben 15 Zähne. Ich möchte damit ganz minimal die Drehzahl im 4. Gang anheben um in den umliegenden Mittelgebirgen noch runder voran zu kommen. 

8000er

 Auch wenn der Tachostand schon etwas weiter ist, ich bin mitten im Abarbeiten des 8000er Wartungsplans.

Dazu gehört auch die Kontrolle des Ventilspiels. Beim Einlassventil geht das 0,08 Blatt der Fühlerlehre gerade noch rein, aber 0,1 nicht. Also ganz minimal die Ventileinstellschraube öffnen, mit der Mutter kontern und wieder prüfen. Das 0,1 Blatt geht jetzt ganz stramm zwischen Ventilschaftende und Einstellschraube durch, aber die 0,12 Lehre nicht. Und gut.  

Die Motorspezialisten würden sie sicher noch drinne lassen, ich wechsel einfach nach Kilometerleistung wie von HONDA vorgegeben. Die im Neufahrzeug eingebaute DENSO U20EPR9 mit rehbrauner Färbung am Isolator – wie es sein soll – wird gegen eine NGK CPR6EA-9 getauscht. Die Angaben zur passenden Zündkerze finde ich im Werkstatthandbuch.  

Liegt schon lange für die MSX bereit, das Ölablassventil. Wird anstatt der normalen Ablassschraube eingeschraubt. Steht ein Ölwechsel an, wird nur der Ablassschlauch mit Aufsatz angedockt und das Altöl fließt sauber ab. Dieses Teil muss nicht sein, es gehört in die Komfort Kategorie: Ich mach mir die Finger beim Ölwechsel nicht schmutzig. Hey, wenn das so weiter geht, bin ich bald durch mit den anstehenden Arbeiten und der Frühling kann kommen!!

Servicezeit

Der Winter kommt wie gerufen. Zeit um in der Garage zu hocken und die Wartungsarbeiten abzuarbeiten. Zuvor den Motor noch warm gefahren und das Öl abgelassen. Die größte Arbeit auf der Liste kommt zuerst dran. Das Spannrad und ein Führungsrad am Steuerkettenumlauf, plus Kappe am Spanner, will ich mir anschauen.

Bei einer Gruppenausfahrt mit grom-forum.de war ein möglicher Verschleiß bei diesen Bauteilen im Gespräch. Mein Motor hat erst knapp 9000km gekurbelt, aber die Technik interessiert mich, also schau ich mal nach. Dazu muß der linke Kurbelgehäusedeckel abgenommen werden. Hab zwar eine neue Dichtung bereit liegen, aber die alte geht komplett einteilig ab. Und kann somit drauf bleiben und später wieder montiert werden.

Zum Lösen der Schwungradmutter nutze ich den vorhandenen Universal-Ölfiterschlüssel. Der geht gerade noch über den Umfang des Rades und wird als Gegenhalter auf einem kleinen Holzstapel abgestützt. Jetzt hab ich beide Hände frei und kann die Mutter lösen.

Damit ich nach dem Lösen der Mutter das Schwungrad abziehen kann, benötige ich ein Spezialwerkzeug, welches ich mir über Hood.de besorgt habe.

Dann wird der Blick frei auf die beiden Rollen und rechts auf die schwarze Kappe zwischen Hebel und dem zylindrischen Teil des Steuerkettenspanners. Alles ok. Ohne Abrieb oder Beschädigungen.

Damit ich die 64Nm zum Anziehen der Schwungradmutter auf den Drehmomentschlüssel bekomme, gibt es wieder einen kleinen Unterbau aus Holz, zum Gegenhalten für den Ölfilterschlüssel. Dann das Anlasseruntersetzungsrad mit Welle und Hülse wieder montiert, die Dichtung hauchdünn zur dauerhaften Trennung mit Graphitfett eingeschmiert und den Deckel wieder drauf. Die 8 Gehäuseschrauben kreuzweise mit 10Nm angezogen und fertig. Dieses war der erste Streich.