Südstrand

Italien, Hafenstadt am Mittelmeer? Nee – nicht wirklich. In der Alten Lokhalle in Mainz ist über das Wochenende eine kleine Modellbahnmesse für die Baugrößen 0 + 1, da will ich mal vorbei schauen. Hin und zurück über die Ausläufer des Taunus und somit durch frühlingshaftes helles Waldgrün, toure ich heute insgesamt 134,7km. In Mainz-Kastel, also auf Wiesbadener Seite, liegt das alte Castell mit der Uferpromenade und Sandstrand als Fotopunkt. Immer wieder schön, obwohl alles ziemlich heimatnah ist, gibt es Landstraßenabschnitte zwischen Wiesbaden und Niedernhausen, die ich noch nie zuvor gefahren bin.

Turmrunde

Der April bietet mir nur wenig Zeit um die MSX zu bewegen und auch das Wetter lockt oft nicht raus, aber heute passt es.

Eine kleine Runde um den Kirchturm, äh in Frankfurt besser gesagt um die EZB (Europäische  Zentralbank). Und so plane ich die Fahrt zum Goetheturm, der mit 43,3m Höhe im Frankfurter Stadtwald am Rand vom Stadtteil Sachsenhausen steht. 1931 als Holzturm erbaut, brannte er 2017 komplett ab und wurde wieder in Holz in gleicher Form und Höhe neu erbaut und 2021 eingeweiht.

Schulausflüge und Ferienfreizeiten zum Goetheturm gab es auch für mich, wie für viele Frankfurter Schulkinder zu allen Zeiten. Ich stehe hier nur ein paar Sekunden und werde auf die MSX angesprochen und werd auch noch fotografiert.

Auf einem kurzen Stück der A66 im innerstädtischen Bereich lass ich den kleinen Eintopf dann noch mal richtig von der Leine. Diese lockere Sonntagsrunde bringt knapp 64km mehr auf den Kilometerzähler.

Laue Luft

Heute ist der erste frühlingshafte Samstag in diesem Jahr, die Lufttemperatur lockt direkt nach draußen.

Ich drehe eine 75 km Runde bis zum Trainingsgelände des Trialvereins, halt ein Schwätzchen und lass mich von einem Kollegen im Gelände fotografieren. Und die Anzahl der Motorräder im Straßenverkehr nimmt schlagartig zu. Eindeutig, die Saison 2023 hat begonnen.

Und raus

Schnappt der Gaszug ganz leichtgängig zurück bei vollem Lenkereinschlag rechts/links, Ventilspielkontrolle (Einlass minimal enger / Auslass ok), noch ein paar Putzarbeiten, Bremslichtschalter Hand/Fuß Einstellung ok, AUS-Schalter Lenker/Seitenständer ok, Bremsbeläge vorn/hinten kontrollieren, noch die Kette aufgelegt und gespannt und schon kann’s raus gehen in die Saison 2023.

Noch im Winter gefangen, ein Hepco & Becker Gepäckträger mit schon gebohrten Verkleidungsteilen, passend für meine 2015er MSX.  Wenn in diesem Jahr die Sonne ganz hoch steht und die Tage lang sind, will ich damit eine besondere Tour unternehmen.

Nachträglich: Mein Mechaniker meint (bin ich selbst :-)), schreib noch dazu, dass die Maschine 0,9 Liter frisches MOTUL 5100 10W-30 vor der ersten Ausfahrt bekommen hat.

Deckelparade 2

Ganz am Anfang der Winterarbeiten, hab ich natürlich das Motoröl abgelassen. Jetzt ist der rechte Deckel dran. Das Motorölfiltersieb und der Motorölzentrifugalfilter sollen gereinigt werden.

Dazu muss ich die rechte Fußrastenanlage lösen und etwas nach hinten schwenken. Alle Gehäuseschrauben können jetzt raus. Dabei kann die Halteplatte mit der Kupplungszugeinstellung abgenommen und dabei der Kupplungszug so ausgehängt werden, ohne die Einstellung der Kupplung zu verändern. Ist der Deckel ab, kann ich das Sieb herausziehen und mit Benzin oder Bremsenreiniger durchspülen. Kommt wieder an seinen Platz und die drei Schrauben vom Zentrifugalfilter werden gelöst. Dazu nutze ich einen Ölfilterschlüssel plus Holzklotz als Gegenhalter.

Im Innern ist eine pastenförmige Ablagerung, die ich komplett und sauber heraus wische. Die Dichtung hier erneuere ich nicht, die Schrauben bekommen dann beim Zusammenbauen noch einen Tropfen mittelfeste Schraubensicherung und werden mit 10 Nm angezogen.

Die Gehäusedichtung ist an einer Stelle eingerissen und wird erneuert. Die neue Dichtung bekommt beidseitig einen ganz dünnen Film mit Graphitfett aufgetragen, damit die Dichtung über die Betriebszeiten nicht anbacken kann. Fest sitzende Dichtungsreste bei einer späteren Öffnung mit einem Schaber entfernen zu müssen, bringt meist Unebenheiten in die Dichtungsfläche, dem kann man mit dem Graphit vorbeugen. Dann kann ich alle Gehäuseschrauben wieder einsetzen und über Kreuz mit 10 Nm anziehen. Die Fußrastenanlage mit 31Nm/54Nm montiert, frische Motoröl (MOTUL 5100 10W-30) eingefüllt und schon bin ich dem Frühling ein Stück näher gekommen.

Einsteiger

Mit einer MSX, mit einer Grom, kann man immer einsteigen. Einsteigen in immer neue Mopedabenteuer, mal abseits vom Weg,

oder auf der Piste in winkligen Landschaften. Ein ideales Einsteigermotorrad für alle Tage 🙂 . Auf eine tolle Saison 2023!

Deckelparade 1

Winterzeit, Deckelzeit. Zuvor kommt aber erst die 420er Antriebskette ab, die sich bei einer Motorleistung von knapp 10 PS per Kettenschloß öffnen lässt. Gut so. Auswaschen in Benzin, ablüften lassen und mit HKS Czech Kettenfett allseitig einsprühen.

Im Leerlauf habe ich ein Klickern, welches auf der linken Motorseite zu hören ist. Klingt locker und nicht angestrengt, würde aber genauer wissen wollen woher das kommt. Im Mai 2022 hatte ich bereits danach geschaut (Spannend – Seppls Grom-Blog). Den kleinen Gummipin auf dem Spannbolzen hatte ich gegen ein Messingteil ersetzt. Beim Leerlauf hat sich geräuschmässig aber nix geändert.

Den Spannhebel mit Rolle nehme ich ab, um zu sehen mit welcher Kraft und welchem Weg der Spannbolzen nach oben fährt. Da ist nix auffällig, alles okay.

Dann kontrollier ich noch die  Führungsrolle für die Steuerkette, die im Steuerkettenschacht, mittig im Zylinder angeschraubt ist. Um die nicht abzuschrauben, schau ich mit einem kleinen Spiegel nach. Die Oberfläche ist rundrum glatt, ich seh da nix unregelmäßiges.

Hier komm ich der Sache nicht auf den Grund, also wieder alles zusammen schrauben. Eine neue Gehäusedichtung hab ich zwar, da die vorhandene auf der Gehäuseseite aber noch schön glatt und sauber ist, bleibt die drauf. Werde das Klickergeräusch einfach weiter beobachten, ob sich da was verändert. Kann gut sein, dass es für einen zuverlässigen Motorlauf unter Last eh unerheblich ist.

Oha, Feinputz muss auch noch sein! Aber erst kommt die Demontage des rechten Motordeckels  dran. Alles ist im Zeitplan. Bis der Winter rum ist, bin ich locker fertig.

Hinter Kastellaun

Ich hab drei Motorräder in der Garage, dabei ist die MSX mit ihrem liegenden 125ccm Viertakter die Kleinste von den dreien. Bei meiner Auswahl zu schönen Zweiradausflügen ist sie aber immer ganz vorn mit dabei. 3760 Kilometer bin ich mit ihr in dieser Saison durchs Land gekurbelt. Und das hat mir bannig Spaß gemacht. Das Gesamtkonzept der kleinen HONDA begeistert mich immer wieder aufs Neue. Das unkomplizierte Mopedfahren mit Jethelm durch die Landschaften bei schönem Wetter, ist für mich mit der MSX immer wieder ein Genuss.

Nu isse rum die Saison 2022 und nach ein paar Wochen Winterpause kommt ein neuer Zyklus, wenn die Lüfte wieder lau werden und die Natur wieder voll ins Grün einsteigt. So wie auf dem Foto oben im Mai 2022 auf dem Weg an die Mosel, hinter Kastellaun, zwischen Lahr und Möhrsdorf. Ich freu mich drauf. Aber jetzt werd ich erst mal eine Liste aufstellen mit den Pflegearbeiten, die ich über den Winter an der Kleinen abarbeiten will.

Ein Viertel

Heute geht’s in die Nordpfalz, in den Ort Kerzenheim, westlich von Worms. Dort gibt es einen Trialwettbewerb an dem auch Vereinskameraden teilnehmen. Dieser Monat Oktober hatte viele trockene, teils sonnige und gut temperierte Tage zu bieten, so dass ich heute nach meiner 500er, mal wieder nur mit einem Viertel an Hubraum unterwegs bin.

In Frankfurt, ich muss quer durch die Stadt, hab ich auch gleich eine Sperrung wegen einem Marathonlauf und muss meine Strecke ein bisschen abändern. Über Land und nach der Fährüberfahrt am Rhein, mach ich in Oppenheim erst mal Rast bei einem Bäcker.

Interessant kultig und mit toller Fernsicht ist die Strecke zwischen Mölsheim und Zell mit dem Zellertaler Ehrenmal (siehe auch Tour Donnerhall). Hier treffen sich auch Motorradfahrer und auf dem Rückweg erblicke ich in Mölsheim bei der Vorbeifahrt an einem Weinstand mehrere Classicbikes. Tolle Atmosphäre. Und die kleinen Nebenstrecken hier durch die Weinberge, passen super zur Leistung der MSX.

Wir haben den 30. Oktober, viel Volk ist draußen unterwegs, auch noch mit leichter Bekleidung, wie hier am Nachmittag auf der Rheinfähre zwischen Nierstein und Kornsand. Eine schöne, runde Tour war das heute, mit 217km.

Gerne Köln

Soll ich? Am Morgen etwas Feuchte auf der Fahrbahn, aber ansonsten ist ein sonniger Oktobertag angesagt. Hey – die Intermot in Köln könnte mich echt locken.

Kleine liegende Einzylinder Viertakter zwischen zwei Rädern sind immer angesagt, hier ein Ausstellungsstück vom Custombike Magazin.

Bevor ich aber in Köln ankomme, muss ich erst mal Strecke machen. Start am Morgen in Frankfurt/Main um 5:00 Uhr.

9:50 passt – die Messe macht um 10:00 Uhr auf.

Klar war ich bei HONDA meinem Lieferanten für schöne und sehr gute Zweiradprodukte! Es gibt dort auch große Motorräder auf den man prima sitzen kann, hab ich ein bisschen durchprobiert 🙂 .

Kann die Technik nur schwer verbergen, ein umgedengelter Kotflügel vom Käfer, wieder Messestand vom Custombike Magazin.

Auf der Intermot gibt es einen 125ccm Parcours, dort kann man verschiedene Leichtkrafträder testen. Da meine MSX in diese Klasse gehört, hab ich dieses Angebot zum Vergleichen sehr gerne genutzt. Den obigen Kandidaten eine Benelli TNT 125 erst in der Halle angeschaut und da im Style mit der GROM verwandt, dann auf dem Platz Probe gefahren. Sorry, sieht chic aus – das war`s schon, der Motor verschluckt sich bei der Gasannahme. Geht gar nicht. Die neue GROM und Monkey anschließend gefahren läuft viel besser, so soll es sein. Wobei die GROM mir von bestimmt 10 getesteten Motorrädern am besten gefallen hat. Der Sound ist noch besser, noch voller bassig, im Vergleich zu meinem 2015er Modell. Nach 3 Stunden Messe hatte ich genug Überblick, die Sonne lockte für eine schöne Rückfahrt.

In meinen ganz frühen Motorradjahren bin ich mit einer HONDA Dax ST50G, Mokick mit max. 45 km/h, zur IFMA (Internationale Fahrrad und Motorradausstellung) nach Köln gefahren. Start nachts um 2:00 Uhr und retour gegen 22:00 Uhr am gleichen Tag 🙂 . Mit einem 5 Liter Benzinkanister hinten auf dem Gepäckträger und ohne Steigungen immer an Main und Rhein entlang. So hat alles angefangen mit den Zweiradabenteuern.

Das waren gestern 209 km hin, über den Taunus und Westerwald, dann am Rhein nordwärts. Zurück 247km, der B42 folgend südlich im Rheintal entlang, bei Lorch dann die Hausstrecke übers Wispertal wieder zurück in die Mainebene. Sind zusammen 456 Tageskilometer.