Ein Viertel

Heute geht’s in die Nordpfalz, in den Ort Kerzenheim, westlich von Worms. Dort gibt es einen Trialwettbewerb an dem auch Vereinskameraden teilnehmen. Dieser Monat Oktober hatte viele trockene, teils sonnige und gut temperierte Tage zu bieten, so dass ich heute nach meiner 500er, mal wieder nur mit einem Viertel an Hubraum unterwegs bin.

In Frankfurt, ich muss quer durch die Stadt, hab ich auch gleich eine Sperrung wegen einem Marathonlauf und muss meine Strecke ein bisschen abändern. Über Land und nach der Fährüberfahrt am Rhein, mach ich in Oppenheim erst mal Rast bei einem Bäcker.

Interessant kultig und mit toller Fernsicht ist die Strecke zwischen Mölsheim und Zell mit dem Zellertaler Ehrenmal (siehe auch Tour Donnerhall). Hier treffen sich auch Motorradfahrer und auf dem Rückweg erblicke ich in Mölsheim bei der Vorbeifahrt an einem Weinstand mehrere Classicbikes. Tolle Atmosphäre. Und die kleinen Nebenstrecken hier durch die Weinberge, passen super zur Leistung der MSX.

Wir haben den 30. Oktober, viel Volk ist draußen unterwegs, auch noch mit leichter Bekleidung, wie hier am Nachmittag auf der Rheinfähre zwischen Nierstein und Kornsand. Eine schöne, runde Tour war das heute, mit 217km.

Gerne Köln

Soll ich? Am Morgen etwas Feuchte auf der Fahrbahn, aber ansonsten ist ein sonniger Oktobertag angesagt. Hey – die Intermot in Köln könnte mich echt locken.

Kleine liegende Einzylinder Viertakter zwischen zwei Rädern sind immer angesagt, hier ein Ausstellungsstück vom Custombike Magazin.

Bevor ich aber in Köln ankomme, muss ich erst mal Strecke machen. Start am Morgen in Frankfurt/Main um 5:00 Uhr.

9:50 passt – die Messe macht um 10:00 Uhr auf.

Klar war ich bei HONDA meinem Lieferanten für schöne und sehr gute Zweiradprodukte! Es gibt dort auch große Motorräder auf den man prima sitzen kann, hab ich ein bisschen durchprobiert 🙂 .

Kann die Technik nur schwer verbergen, ein umgedengelter Kotflügel vom Käfer, wieder Messestand vom Custombike Magazin.

Auf der Intermot gibt es einen 125ccm Parcours, dort kann man verschiedene Leichtkrafträder testen. Da meine MSX in diese Klasse gehört, hab ich dieses Angebot zum Vergleichen sehr gerne genutzt. Den obigen Kandidaten eine Benelli TNT 125 erst in der Halle angeschaut und da im Style mit der GROM verwandt, dann auf dem Platz Probe gefahren. Sorry, sieht chic aus – das war`s schon, der Motor verschluckt sich bei der Gasannahme. Geht gar nicht. Die neue GROM und Monkey anschließend gefahren läuft viel besser, so soll es sein. Wobei die GROM mir von bestimmt 10 getesteten Motorrädern am besten gefallen hat. Der Sound ist noch besser, noch voller bassig, im Vergleich zu meinem 2015er Modell. Nach 3 Stunden Messe hatte ich genug Überblick, die Sonne lockte für eine schöne Rückfahrt.

In meinen ganz frühen Motorradjahren bin ich mit einer HONDA Dax ST50G, Mokick mit max. 45 km/h, zur IFMA (Internationale Fahrrad und Motorradausstellung) nach Köln gefahren. Start nachts um 2:00 Uhr und retour gegen 22:00 Uhr am gleichen Tag 🙂 . Mit einem 5 Liter Benzinkanister hinten auf dem Gepäckträger und ohne Steigungen immer an Main und Rhein entlang. So hat alles angefangen mit den Zweiradabenteuern.

Das waren gestern 209 km hin, über den Taunus und Westerwald, dann am Rhein nordwärts. Zurück 247km, der B42 folgend südlich im Rheintal entlang, bei Lorch dann die Hausstrecke übers Wispertal wieder zurück in die Mainebene. Sind zusammen 456 Tageskilometer.

Voll spannend  

Bei kurzen Pausen zum Fotografieren unterwegs, lass ich schon mal die Zündung inklusive Navi an. Bei der letzten Ausfahrt und dann extra noch mal getestet, fiel mir auf, dass nach einer solchen Situation der Anlasser nur noch lahm durchzieht. 2016 hatte ich meine MSX gekauft, die Batterie wurde nur im letzten Winter wegen Anschluss des Navis mal geladen. Allerdings steht das Moped immer in der Garage, die auch im Winter etwas temperiert ist. Die hat also 6 Jahre ohne Pflege einfach durchgehalten. Gut so, aber jetzt muss eine neue her.

Bei HONDA Frankfurt gibt es Ersatz aber 3,5-mal so teuer wie bei den üblichen Massenanbietern. Bei allen Batterien, die mir zugänglich waren – auch bei der neuen Originalbatterie YUASA von HONDA, die ich in den Händen hatte – ist die Position des Plus-Minus-Pols im Gehäuse getauscht. Ich habe dann bei meinem Haus- und Hoflieferanten eine DELO GEL YTX4L-BS mit 12V/4Ah erstanden. Diese Batterie ist aber 15mm höher und 15mm schmaler als die vorherige Originalbatterie. Passt zwar auf den Platz in der MSX, ich muss sie aber um 180° gedreht und mit seitlicher Beilage einsetzen, damit es mit den Kabelanschlusslängen hinkommt. Vor dem Einbau allerdings per Ladegerät noch mal ganz vollgeladen.

Pah – und jetzt mal die Sitzbank bei einer 15mm höheren Batterie aufgelegt. Hey – da ist genug Luft, genug Abstand, kann so bleiben. Der Originalstahlblechbügel zur Befestigung der Batterie passt jetzt aber nicht mehr, aber mit zwei Kabelbindern und einem Stück Fahrradschlauch sitzt alles konkret und fest 🙂 . Zum Abschluss noch ein bisschen Polfett auf die Anschlüsse damit nix vergammelt. Hätte nicht gedacht das ich mir über einen einfachen Batterieersatz so ein Kopf machen muss. Anschließend eine kleine Entspannungsrunde gedreht, Ende gut – alles gut.

Herbstsause

Heute ist Herbstbeginn und draußen ist der Sonnenschein nicht mehr so knallig wie in den Wochen zuvor. Die Temperaturen sind fast perfekt, also nix wie raus, den Tag für eine kleine MSX-Tour genutzt.

Die Landschaften sind nach dem zu trockenen Sommer jetzt wieder schön grün und das tut den Augen gut. Meine Tour geht heute zum Vogelsberg, genauer bis zur höchsten Erhebung, dem Hoherodskopf. Doros Büdchen ist für eine Kaffeepause aber leider geschlossen.

Nach kurzer Rast geht es in südlicher Richtung wieder abwärts vom Berg, auf Seitenstraßen die ich zum großen Teil noch gar nicht kenne – wunderbar.

In Sichtweite der Ronneburg strecke ich noch mal meine Beine aus und als ich meine Runde beende, sind schöne 190 km zusammengekommen.

Tuning?

Die Kleine optisch zu verschönern, oder auch mal in technischem Feinschliff zu präsentieren ist bei vielen Fans der GROM = MSX das A und O. Tuning – ehrlich brauch ich nicht.

Da bei mir die MSX zuverlässig Strecke machen muss, bleibt alles so original wie es ist. Das Bike gefällt mir auch so 🙂 . Und ich glaube unbedingt, dass die Honda Ingenieure alle angebauten Teile für einen optimalen langen Lauf konstruiert haben. Nur der tolle Querriemen auf der Sitzbank, der ist ziemlich genau da wo ich sitze. Au – der wird weg getunt. Nur zur zweijährigen Hauptuntersuchung kommt der drauf, wäre blöd ich würd wegen diesem fehlenden Teil die Plakette nicht bekommen.

So ist`s recht, heute für viele weitere Kilometer angeklebt und danach:

Wieder glatt ohne Riemen. Da hocke ich einen ganzen Tourentag drauf – passt so.

Lummerland

Mit der MSX nur anderthalb Stunden von meinem zuhause entfernt, entdecke ich diese kleine Dampflok die ein großes Gußschild mit dem Namen Emma trägt. Das Maschinchen wird mit Kohle gefeuert und ist somit ein echter Verbrenner. Mit kleinen angehängten Personenwagen auf einer 600mm Spur, zuckelt der Zug sonntags zweimal zwischen Wächtersbach und Bad Orb hin und her. Beim seitlichen Blick auf die Lok schau ich, ob vielleicht Lukas der Lokomotivführer mit der Tabakpfeife im Führerhaus steht.  Okay – ich bin beruhigt, der Lokomotivführer kommt aus dem hier und jetzt, soviel steht fest 🙂 . Mein kleine traumhafte Runde Richtung Lummerland (Bad Orb) war heute insgesamt 127km weit und 4 Sonntagsstunden lang.

War da was?

Hübsch geschmückt hier 🙂 . Fantastico. Kleine Spritztour an die Lahn – hier in Weilburg – mit 133km zwecks Eisenbahnfotografie. Meine MSX läuft zuverlässig jetzt über 20.584km. Bin nie liegen geblieben, oder hatte sonst irgendwelche Sperenzchen unterwegs. Nein, da war nix. Konnte meine Tagestouren immer komplett abkurbeln wie geplant. Bin mit der Qualität von HONDA überaus zufrieden. Klar dazu gehört Wartung und Inspektion nach Plan und ein bisschen Pflege. Die MSX mit dem kleinen liegenden Viertakter bringt mir noch immer ein ursprüngliches Zweiraderlebnis pur.

Fernfahrt II

Mit der MSX bis nach Rom! Am besten über Salzburg. Ja klar, und das fahr ich an einem Tag 🙂 . Mit diesem Blogbeitrag trete ich den Beweis an.

Meine Strecke führt aber nicht nach Süden sondern nach Norden über den Taunus zuerst ins Weiltal. In Weilburg kommt gerade ein Gruppe Kanuten aus dem Schiffstunnel und muss in handbedienten Schleusen das Niveau zur Lahn erreichen. Kurzer Stopp zum Knipsen.

Salzburg! Dieses war der erste Streich. Liegt im Westerwald  unweit von Rennerod.

Hier auf der Karte wird auch deutlich wie ich schnelle Bundestrassen meide. Ich lege meine Route gerne parallel zu Bundesstraßen, oder schneide auch mal schräg, so wie es möglich ist. Das aber nur bei schnellen Überlandstrecken, wo 100 gang und gäbe ist. Das ist mir mit der Kleinen zu stressig.

Nördlich von Betzdorf gibt es etwas abseits meiner Route eine kleine Furt, da muss ich mal extra durch. Dann im Wipperbachtal sind die Straßen ganz schmal, wie aus einer anderen Zeit. Nur 5 Meter breit und mit verblasstem Mittelstreifen. Hier kommt nur wenig Verkehr hin.

Hey – Tagesziel erreicht! Rom, nur 156 Landstraßenkilometer von Frankfurt/Main entfernt.

Rom im Bergischen Land. In der Ecke von Morsbach und Waldbröl – fast am Ende der Welt. Und weil ich das heute auch noch pack, fahr ich die Strecke bis Frankfurt auch wieder zurück.

In Löhnberg/Lahn komme ich wieder auf meine Hinroute zurück und mache hier erst mal Pause bei einem Bäcker. Von dort sind es dann noch 1 Stunde und 15 Minuten, bis ich das Garagentor nach 304km wieder öffne. Rom + Salzburg an einem Tag mit der MSX! Geht – Fernreisen sind möglich, auch mit einem kleinen Dickrad 🙂 .

Fernfahrt I

Man könnte meinen es geht an die See. Nein, tut es nicht. 1. Tag: Frankfurt/Main nach Freiburg/Breisgau. 2. Tag: Touriprogramm. 3. Tag: zurück, Freiburg – Frankfurt. Verwandte sind in Freiburg und laden mich ein vorbei zu schauen. Und wir wollen das Fußball EM Endspiel der Frauen England – Deutschland zusammen sehen. Die Tagesstrecke etwas über 300 Kilometer sollten mit der MSX zu packen sein. Konkret danach auf meinem Kilometerzähler: 338km hin und 348km zurück.

Grundlage meiner Tour ist die Bundesstrasse 3 Richtung Süden. Auf der Hinfahrt möchte ich auch was vom Rhein sehen und plane südlich von Offenburg eine Querung nach Frankreich ein. Nahe Plobsheim mach ich Rast bei hochsommerlichen Temperaturen am breiten Strom.

Etwas weiter, am Rhein–Rhône Kanal wird gerade ein Schiffchen in der Schleuse auf den tiefer liegenden Wasserstand vorbereitet.

Bei Nonnenweier komme ich wieder zurück nach D, kurzer Stopp zum Fotografieren.

Noch eine Rast im Schatten, bevor ich den Rhein verlasse. Weiter geht es über Land und dann komm ich zu dem oben abgebildeten Leuchtturm, der im Europa Park Rust als Hotel dient. Dort etwas gekurvt, bis ich zum Fotografieren dicht genug ran komme.

Auf der Rückfahrt sollte ein Abstecher auf die Schwarzwaldhochstrasse mit drin sein. In Freiburg gab es am Vorabend ein Gewitter und die Luft am Morgen war angenehm frisch, denn die Tagestemperaturen sollten wieder auf um die 35° ansteigen. Zuvor wollte ich mir in Offenburg unweit der dortigen Hochschule den edlen Renner auf Schienen, die Dampflok 18 323 anschauen, die mit ihren 2,1 Meter großen Rädern was her macht.

Ich Achern verlass ich das Rheintal um auf die Höhen des Schwarzwalds zu gelangen, hier oberhalb von Sasbachwalden. Auf der Tour hab ich zweimal getankt und kann per Bon genau den Durchschnitt im Verbrauch angeben. 1,93, bzw. 1,87 Liter auf 100 Kilometer per MSX, sind mit größeren Motorrädern nicht zu erreichen. Natürlich hatte ich sehr viele Ortsdurchfahrten auf der geplanten Strecke, oftmals auch jetzt mit 30er Zone. Hin nach Freiburg habe ich so auch 7 Stunden und 35 Minuten gebraucht (Sonntag, geringer Verkehr), zurück 9 Stunden und 5 Minuten (Werktag).

Oben auf der B500 mache ich einen Stopp am Mummelsee, hier war ich per Tagestour auch schon mal mit meinem 125er S-wing Hondaroller. Der B500 folge ich ein Stück Richtung Baden Baden und komme in Steinbach wieder auf die B3 die am Nachmittag bei sommerlichen Temperaturen bis Frankfurt aber doch noch einiges an Durchhaltevermögen und Schweiß abverlangt, auch wenn meine Ausrüstung sommertauglich Luft durch lässt. Irre welche Entfernungen mit dem kleinen 125er Dickrad möglich sind und mir dabei auch noch zum Fahrspaß (!!) taugt.

Sommernuß

Locker – leicht in die Sommerlandschaft, danach ist mir heute. Aus Frankfurt geht es Richtung Vogelsberg. Da auf der Straße fast nix unterwegs ist – hin und zurück – wird das fast ein bisschen besinnlich heute. Viel Kurvenschwingen um die 70 – 80, das tut gut.

Zwischendrin bei einem Stopp probier ich kurz ein paar Trialübungen mit der Kleinen aus. Auf unebenem Boden Gleichgewichtsübungen mit minimaler Geschwindigkeit.

Zwecks Gesamtschwerpunkt zur Reifenaufstandsfläche sieht das auch mal schräg aus und die Kupplung klatscht Beifall, denn sie darf bei  etwas erhöhter Drehzahl  hier auch etwas mehr schleifen 🙁 . Die Übersetzung ist für solche Sachen einfach zu lang.

Oben angekommen hol ich mir bei Doros Büdchen einen Cappuchino und die legendäre Nussecke.

Hier oben auf 760 m Höhe komme ich mit zwei älteren Motorradfahrern ins Gespräch, die teils mit Tempo über 200 auf der Landstraße unterwegs sind. Das sich daraus auch schon ein Fahrverbot für sie ergab, nehm ich mit schmunzeln zur Kenntnis. Ich hab auch mit max. 100 echten Fahrspaß 🙂 . Das waren heute leichte und beschwingte 152km.

Edit: Erst übers Foto entdeckt, die rechte 5 Watt Positionsglühwendel ist wirklich hin.